Mieterhöhung Bei Mieterwechsel Wieviel Ist Erlaubt
Was ist die ortsübliche Miete?
Bei einer Mieterhöhung gemäß § 558 BGB spielt dice ortsübliche Vergleichsmiete eine wesentliche Rolle. Bis zu ihrem Niveau dürfen Vermieter eine Mieterhöhung verlangen, wenn dabei die Kappungsgrenze nicht verletzt wird
Die Mietpreisbremse schreibt zudem vor, dass Neuvermietungen maximal zu Mieten zehn Prozent oberhalb der ortsüblichen Vergleichsmiete zulässig sind. Wie bestimmt sich diese ortsübliche Vergleichsmiete?
In der Praxis dienen vor allem in größeren Städten qualifizierte Mietspiegel zur Bestimmung der Vergleichsmiete. Was ein qualifizierter Mietspiegel ist, legt § 558 d fest.
Demnach handelt sich bei einem qualifizierten Mietspiegel um einen Mietspiegel, der nach anerkannten wissenschaftlichen Grundsätzen erstellt wird. Der qualifizierte Mietspiegel muss zudem entweder von der Gemeinde oder von Interessenvertretern von Vermietern und Mietern anerkannt worden sein. Er bietet Mietern und Vermietern Rechtssicherheit. § 558 d Abs. 3 regelt, dass bei Vorliegen eines solchen Mietspiegels die darin ermittelten Miethöhen als ortsübliche Vergleichsmiete vermutet werden.
Tipp: Qualifizierte Mietspiegel müssen im Abstand von zwei Jahren an die Marktentwicklung angepasst werden. Dies ist zum Beispiel mit einer Stichprobe möglich. Alle vier Jahre muss der qualifizierte Mietspiegel neu erstellt werden. Wie Sie die Vergleichsmiete in Ihrem Fall bestimmen, lesen Sie weiter unten in unserem Ratgeber.
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Mieterhoehung bei Staffelmiete
§ 557 a BGB sieht dice Möglichkeit einer Staffelmiete vor. Dabei werden zu Beginn eines Mietverhältnisses bestimmte Mietsteigerungen zu festgelegten Zeitpunkten vereinbart. Zwischen den Mieterhöhungen muss dabei jeweils mindestens ein Jahr liegen.
Staffelmieten können unbefristet oder für einen begrenzten Zeitraum vereinbart werden. Solange eine Staffelmiete läuft, ist eine Erhöhung nach § 558 BGB ausgeschlossen. Gleichzeitig gilt auch die Kappungsgrenze nicht. Mit einer Staffelmiete sind somit Mieterhöhungen über 20 Prozent bzw. 15 Prozent in drei Jahren und über das ortsübliche Mietniveau hinaus möglich.
Die Regelungen der Mietpreisbremse gelten allerdings auch bei der Staffelmiete. Gemäß § 557 b Abs. 4 sind die Regelungen auf jede einzelne Mietstaffel anzuwenden. Das Niveau der ortsüblichen Miete bemisst sich dann nach dem Zeitpunkt, zu dem dice erste Miete einer Mietstaffel in Kraft tritt.
Überschreitet eine Mietstaffel das zulässige Niveau der Mietpreisbremse, bleiben alle vorangegangenen Staffeln dennoch wirksam. Eine Staffelmiete ermöglicht es dem Vermieter somit, bei jeder einzelnen Staffel eine Miete bis zu zehn Prozent über dem ortsüblichen Niveau zu verlangen.
Vermieter könnten in einem angespannten Wohnungsmarkt somit bestrebt sein, die Staffeln sehr hoch anzusetzen. Das Schlimmste, was aus Sicht eines Vermieters passieren kann, ist eine (gegebenenfalls gerichtlich verordnete) Deckelung einer neuen Staffel auf dice ortsübliche Vergleichsmiete zuzüglich zehn Prozent.
Die Umlage von Modernisierungskosten bei Staffelmieten ist allenfalls bis zu Gesamtkosten in Höhe von 10.000 Euro möglich. Erhöhungen gemäß § 558-559 b BGB sind ausgeschlossen.
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Warum sind die Mieten in vielen Städten then stark gestiegen?
Es gibt verschiedene Ursachen für den Anstieg der Mieten in den Ballungsräumen. Ein Grund dafür wird in der lockeren Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) gesehen. Diese macht Immobilienkredite billig und treibt damit die Nachfrage nach Immobilien.
Gleichzeitig sinken die Opportunitätskosten für Investoren. Würden deutsche Staatsanleihen zum Beispiel sechs Prozent Rendite abwerfen, würden Investoren nicht mit derselben Zielrendite in riskante Immobilienprojekte investieren.
Ein weiterer Grund ist die wachsende Nachfrage nach Wohnraum in den Städten. Die Einwohnerzahl der großen Ballungsräume steigt zum Beispiel durch die Landflucht. Gleichzeitig ist das Angebot an bebaubaren Grundstücken im Stadtgebiet begrenzt.
Nicht zuletzt die gestiegenen Baukosten tragen zur Erhöhung der Mieten bei. Durch höhere Anforderungen an die Energieeffizienz von Gebäuden fallen auch dice Baukosten pro Quadratmeter höher aus. Auch dies muss bei der Berechnung der Nettokaltmiete berücksichtigt werden.
Source: https://www.finanzen.net/ratgeber/mieterhoehung
Posted by: crowderdinduch.blogspot.com
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